In den fünfziger und sechziger Jahren vermehrten sich die Brandeinsätze der Feuerwehr Duingen deutlich. Dieser Umstand ist zum einen auf den Bevölkerungszuwachs in Duingen zurückzuführen und zum anderen mit dem beginnenden Wirtschaftswachstum zu erklären.
1957 wurden als Großbrände die Holzhalle in der Sandgrube der Firma Bock, das Sägewerk Schütte in Capellenhagen, sowie der Scheunen- und Kornspeicherbrand bei Landwirt Vennekold in Deinsen verzeichnet. 1958 rückten die Männer zu einem Scheunenbrand bei Bauer Jahns in Duingen aus.
Im März 1959 lautete die Schlagzeile der regionalen Tageszeitung:
„47 Bullen in der Feuersbrunst – Großfeuer in Marienhagen vernichtet Scheune und Stall.“
Kurz vor Mitternacht wurde die Duinger Feuerwehr zur Tierrettung und Brandbekämpfung zum Hof des Landwirts Götting nach Marienhagen alarmiert.
Die Duinger schafften eine zeitlich beachtliche Leistung, denn binnen einer viertel Stunde nach der Alarmierung, konnten sie sich einsatzbereit melden und als erste auswärtige Wehr Wasser geben. Trotz der Schnelligkeit brannten die Scheune und der Stall bis auf die Grundmauern nieder. Es gelang 43 Bullen in Sicherheit zu bringen, jedoch entstand ein finanzieller Schaden von über 100.000 DM. Um dieser Entwicklung entgegen zu wirken und die schwereren Einsätze auch außerhalb der Ortsgrenze besser abwickeln zu können, mussten neue Gerätschaften und Fahrzeuge beschafft werden.
So wurde am 19. August 1960 schließlich ein Tanklöschfahrzeug, Fabrikat Borgward mit einem Wassertank von 1.600 Liter übergeben.
Bei der festlichen Übergabe erinnerte der amtierende Bürgermeister Steins an die vielen Verhandlungen und die scheinbar unüberwindlichen finanziellen Schwierig-keiten. Dank erheblicher Zuschüsse von Land und Kreis, sowie der enormen Spendenbereitschaft von Industrie und Bevölkerung, konnten 50 Prozent der Kaufsumme getilgt, und die Anschaffung letztendlich umgesetzt werden. Aufgrund der Größe des Fahrzeuges fehlte jedoch ein geeigneter Unterstellplatz, so dass über viele Jahre eine private Garage in der Neißestraße angemietet werden musste.
Am 11. März 1961 wurde die Wehr zu einem Werkstattbrand in der Tischlerei Nixdorf gerufen. Durch umsichtiges und schnelles Handeln aller Beteiligten, konnte ein größerer Schaden am Brandobjekt verhindert werden.
1963 wurde ein weiteres Fahrzeug dem Duinger Fuhrpark hinzugefügt. Es wurde ein Tragkraftspritzenfahrzeug der Firma VW, mit Ausrüstungsgegenständen für eine komplette Löschgruppe in Dienst gestellt.
Am 23. Januar 1965, um 21.10 Uhr wurde die Feuerwehr Duingen zu einem weiteren Großbrand alarmiert. Im Steinzeugwerk Muhle brannte der große Schweröltank, welcher zur Speisung des Tunnelofens diente. Nach dessen Explosion brannte dieser in voller Ausdehnung und es entstand eine ge-waltige Rauchentwicklung. Es wurden Einsatzkräfte aus Alfeld, Elze, Gronau, Deinsen und Capellenhagen zur Verstärkung hinzugezogen. Die ein-gesetzten Schaumlöschgeräte erwiesen sich allerdings als nicht ausreichend, um den 600.000 Liter Tank wirksam zu bekämpfen. So wurde kurzfristig entschieden die Berufsfeuerwehr Hannover anzufordern, um die benötigten Schaummengen zur Brandbekämpfung erzeugen zu können. Aber auch die Kameraden aus Hannover waren nicht im Stande die riesigen Ölmengen wirkungsvoll zu bekämpfen.
Trotz aller Anstrengungen, konnte die völlige Zerstörung der Anlage somit nicht verhindert werden. Der Schwerpunkt der Löschversuche verlagerte sich daher auf den Schutz der anliegenden Gebäude, so dass ein übergreifen der Flammen verhindert werden konnte. Der Löschangriff dauerte die ganze Nacht an und die Einsatzlage sollte erst am Folgetag unter Kontrolle gebracht werden. Es entstand ein Gesamtschaden von 150.000 DM.
1966 wurde ein Mannschaftswagen zur Personenbeförderung der Marke VW beschafft. Mit diesem Fahrzeug konnten nun auch die Jugendlichen, der zwei Jahre zuvor gegründeten Jugendfeuerwehr, befördert werden. Die große Anzahl der Scheunen-brände setzte sich auch Ende der sechziger Jahre fort.
So leisteten die Duinger Feuerwehrmänner in jener Zeit Löschhilfe bei Scheunenbränden in Thüste, Capellenhagen, Hoyershausen und Marienhagen.
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